Olympische Spiele in Paris: Erstrunden-Niederlage und Platz 5 mit der Mannschaft

Am Freitag, dem 02.08.2024 war es endlich soweit: Renée Lucht betrat um 10:00 Uhr die Wettkampfmatte in der olympischen Arena Champ-de-Mars, um den ersten Kampf des Tages gegen ihre georgische Kontrahentin Sophio Somkoshvili zu bestreiten. Die bisherige Bilanz sprach mit 3:0 Siegen eindeutig für die HT16erin, doch in der mit 8.500 Zuschauer*innen ausverkauften Halle sollte es leider anders kommen. Die Georgiern erwischte einen starken Tag und erwischte Renée mit einem Sasae-Tsuri-Komi-Ashi (Fuß-Stopper), und ging nahtlos in einen Haltegriff über, aus dem aus für Renée kein Entkommen geben sollte. Die Niederlage bedeutete leider auch das Aus für den olympischen Wettkampf, da eine Trostrunden-Teilnahme nur bei Erreichen des Viertelfinals möglich ist.

Einen Tag später gab es für Renée dann im Mixed-Team-Wettbewerb eine weitere Chance. In diesem Mannschaftswettkampf treten jeweils drei Frauen (Gewichtsklassen - 57kg, -70kg und +70kg) und drei Männer (Gewichtsklassen -73kg, -90kg und+90kg) an. Im Auftaktkampf gegen Österreich siegte die HT16er*in gegen die zweifache olympische Bronzemedaillenewinnerin und österreichische Fahnenträgerin Michaela Polleres durch Uta-Nage (Kontertechnik) und anschließenden Haltegriff vorzeitig und sorgte damit für den vielumjubelten 4:1-Endstand. Anschließend siegte die deutsche Mannschaft in einem aufopferungsvollen Kampf mit 4:3 gegen Brasilien. Dabei unterlag Renée der neuen Olympiasiegerin Beatriz Souza. Damit war das Halbfinale erreicht und es ging gegen keinen geringeren als Japan. Die Japaner*innen setzten sich klar mit 4:0 durch und auch Renée unterlag gegen die aktuelle Olympia-Siebte Rika Takayama. Der Kampf um die Bronzemedaille gegen das Team aus Korea geriet zu einem wahren Krimi. Nachdem Deutschland mit 1:0 in Führung gegangen war, musste sich Renée wiederum einer absoluten Spitzenkämpferin beugen. Sie unterlag trotz großer Gegenwehr der Olympiadritten Hayun Kim. Auch der anschließende Kampf ging an Korea, so dass Deutschland mit 1:3 zurücklag. Igor Wandtke von unserem Partnervereine BUDOKAN Lübeck siegte in einer epischen Mattenschlacht in der Verlängerung und auch die Glinderin Miriam Butkereit setzte sich souverän gegen ihre koreanische Gegnerin durch. Damit stand es 3:3 und die Entscheidung fiel in der ausgelosten Kategorie -73kg. Hier trat der Lübecker Igor Wandtke erneut an und unterlag diesmal seinem koreanischen Kontrahenten. Das deutsche Team zeigte eine herausragende Leistung und einen sehr starken Zusammenhalt. Trotz der verpassten Bronzemedaille darf es mit Recht stolz auf das Erreichte sein.

Wir sind sehr, sehr stolz darauf, dass Renée die erste Kämpferin der HT16 ist, die unsere Vereinsfarben bei Olympischen Spielen vertreten hat. Auch wenn es nicht zu einem Medaillengewinn gereicht hat, so hat Renée doch (insbesondere im Team-Wettbewerb) gezeigt, das sie zu den besten Judo-Kämpfer*innen der Welt gehört. Wir wünschen nun eine gute Regeneration und hoffen, dass wir Renée bald wieder in der HT16 begrüßen dürfen.

Ein herzlicher Glückwunsch geht an die Glinderin Miriam Butkereit, die bei diesen Olympischen Spielen sensationell die Silbermedaille gewinnen konnte und inzwischen für den SV Halle an den Start geht. Sie hat mit dem Judosport bei Swenja Krosien begonnen, die ebenfalls aus Glinde kommt, viele Jahre in der HT16 trainierte und zahlreiche Erfolge für die HT16 erkämpfen konnte. Auch Mascha Ballhaus (Olympia-Siebte) und ihre Zwillingsschwester Seija (ebenfalls für diese Olympischen Spiele qualifiziert) haben bei Svenja mit dem Judosport begonnen. Wir zollen dieser herausragenden Trainerin-Leistung unseren größten Respekt!

Ebenso gratulieren wir dem dreimaligen Olympia-Starter Igor Wandtke und seinem Trainer Wladimir Wandtke von BUDOKAN Lübeck zu dem sehr starken Auftritt in Paris. Schade, dass es nicht für den erhofften Medaillengewinn gereicht hat.

Leider musste sich die amtierende Weltmeisterin und deutsche Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner mit dem undankbaren fünften Platz begnügen. Anna-Maria war Ende letzten Jahres zu Besuch in der HT16 und gab mehrere Masterclasses, die unseren Kindern noch immer in guter Erinnerung sind.

Insgesamt waren bei den Judo-Wettbewerben in Paris 378 Kämpfer*innen aus 122 Nationen am Start. 34 davon waren Fahnenträger*innen für ihr Land, was die weltweite Bedeutung des Judosports unterstreicht.